Der vedische Stammbaum der Schöpfung

Aus weltlicher (materialistischer) Sicht zählen Halbgötter, Engel, Elfen, Zwerge, Kobolde, Einhörner, Drachen, Dämonen usw. zu den Fabelwesen, die nur in den Märchen oder in Phantasie-Filmen vorkommen. Dem menschlichen „Einfallsreichtum“ sind hier keine Grenzen gesetzt, wenn davon nur unserer angebliche „Realität“ unberührt bleibt. Warum aber sehen die Menschen anders aus als die Tiere und Pflanzen in ihren verschiedensten Arten, als die Berge und Täler, Flüsse und Seen, die Planeten, Universen usw. … ?

Wenn der Mensch in Gottes Ebenbild erschaffen worden sein soll, wie die meisten Welt- und Naturreligionen behaupten, Atheisten und Materialisten hingegen vehement bezweifeln, so könnte es doch auch sein, dass die angeblichen „menschlichen Phantasien“ den Phantasien des Schöpfers von allem was ist (Gott) sehr ähnlich sind. Mit anderen Worten wären dann die angeblichen „menschlichen Phantasien“ zu den o.g. Fabelwesen kleine Abbilder oder sogar manifeste Beweise für uneingeschränkte göttliche Schöpferkräfte. Dem zu Folge dürfte es neben den verschiedensten Tier- und Pflanzenarten auch Wesenheiten geben, die unseren 5 menschlichen Hauptsinnen (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten) nur deshalb verborgen bleiben, weil sich deren Lebensräume unseren Sinnesorganen entziehen. Aber auch zahlreiche natürliche und technische elektromagnetische Felder und Ströme können von uns nur unter Zuhilfenahme technischer Mittel nachgewiesen werden, soweit sie darauf ausgelegt und entsprechend empfindlich eingestellt sind …

In den vedischen Überlieferungen wird auch der Schöpfungsprozess mehrfach und sehr ausführlich beschrieben. So wird davon berichtet, wie Gott (Krishna) in seinen 3 Vishnu-Formen zunächst alle spirituellen und materiellen Partikel hervorbringt, dann die grob- und feinstofflichen Elemente (Äther, Feuer, Luft, Waser, Erde, Geist, Intelligenz usw.) und zahlreichen Erscheinungsweisen der Natur (Sinne, Sinnesorgane, Bewusstseinszustände u.a.m.) schafft, bevor er aus seinem Nabel das erste Lebewesen an sich in die kosmische Welt setzt, nämlich Brahma. Dieser Halbgott ist fortan für die Erschaffung der gesamten materiellen Welt zuständig. Neben ihm steht dann bald ein weiterer Halbgott, der für die Zerstörung überholter Zustände verantwortlich zeigen wird, und das ist Shiva …

Die 3 Halbgötter Vishnu (Gott bzw. Krishna selbst als Repräsentant der Bewusstheit und Tugend), Brahma (als Repräsentant der Leidenschaft) und Shiva (als Repräsentant der Unbewusstheit) halten zusammen mit der Halbgöttin Kala (als Repräsentatin der Zeit) die kosmische Schöpfung bzw. das ständige Werden und Vergehen in Bewegung, und zwar so lange, wie Brahma selbst lebt bzw. bis die gesamte Schöpfung von Vishnu (Krishna) wieder in sich selbst einverleibt wird – aber das ist dann ein anderes Kapitel. Brahma erschafft nunmehr die verschiedensten Lebewesen, wie unter anderem weitere Halbgötter und als Gegenspieler die Dämonen. Zu seinen Geschöpfen zählen auch die Menschen, Tiere und Pflanzen sowie alle „Fabelwesen“, die in den vedischen Überlieferungen als unbestreitbare Realität angesehen werden. Als Menschen stehen auch wir in Interaktion mit all jenen Geschöpfen bzw. Wesenheiten, wenngleich wir nicht alle mit unseren 5 biologischen Sinnen wahrnehmen können. Hier nun ein Auszug aus dem Stammbaum der Schöpfung:

Stammbaum der Schöpfung (Kurzform)

Quelle: http://www.mahabharata.pushpak.de/pdf/stammbaum.pdf