Lebensbedingungen, Lebensweise und Lebenserwartung

Bereits in meinem Beitrag „Vedische Zeiteinheiten auf den unteren Planetensystemen“ (01.01.2015) hatte ich unter anderem erwähnt, wie hoch die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen auf der Erde und eines Halbgottes auf den höheren Planetensystemen nach den vedischen Überlieferungen ist. Anlass, mich mit diesem Thema noch einmal ganz persönlich zu befassen, war meine latente Ungeduld, mit der ich immer noch umzugehen lerne und was mir auch immer noch außerordentlich schwer fällt …

Bei allem (ayur-) vedischen „Wissen“, das ich mir über die Jahre über tiefgründige Studien, Beobachtungen und auch erlebte Erfahrungen angeeignet habe, sind mir die Energien, die mir von Geburt an inne wohnen, sehr gut bekannt, aber der bewusste Umgang mit ihnen fällt mir nicht immer leicht: Ich verfüge über einen großen Pitta-Anteil, auf Grund meiner Arbeit auch über eine hohe Sensibilität (Vata) sowie über eine große Neugier – man kann auch sagen, dass mein Schmiedefeuer ständig nach Nahrung (Holz und Kohle) sowie nach Dingen schreit, die es umzuwandeln (zu schmieden) gilt. Tatsächlich jedoch werde ich das Gefühl nicht los, diesbezüglich ständig unterversorgt zu sein, und ich kann daran einfach nichts mehr ändern …

Aus (ayur-) vedischer Sicht befinde ich mich mit meinem Pitta kräftig im Rajas (Leidenschaft), obgleich ich mich in vielen Dingen schon im Sattva (Bewusstheit) sehe – jedoch: „Der Geist ist stark und das Fleisch ist schwach“ – in diesem Sinne etwa. Ich frage mich also, was ich noch alles tun kann, um mein Feuer mit Sicherheit hinreichend zu versorgen ? Als Geschäftsmann, der ich bereits seit 1990 bin, habe ich nun schon alles getan, was ein sterblicher Mensch tun kann, aber das Ergebnis bleibt mager. Die Gedanken kreisen, das Studium vedischer Überlieferungen, das mich die Zusammenhänge besser erkennen lassen soll, verwirrt zuweilen mehr als dass es mir zufriedenstellende Antworten gibt …

Soweit zur Vorgeschichte. Und bei alledem geht mir die Stellung des Menschen und aller anderen Lebewesen im Universum nicht aus dem Sinn – die wirkliche Beziehung zum Schöpfer (Gott bzw. „Krishna“) sowie die Hierarchien und Abhängigkeiten zwischen allen Lebewesen, die im Universum (und auf der Erde) existieren. In den Veden ist u.a. beschrieben, dass die Halbgötter für bestimmte Geschicke hauptverantwortlich sind und dass sie über eine vergleichsweise hohe Lebenserwartung verfügen – aber auch sie sind sterblich. Und nun stelle man sich einmal vor, dass die Lebenszeiten der Lebewesen auf den höheren und niederen Planetensystemen gerafft oder gedehnt werden:

Eine Ameisen-Arbeiterin beispielsweise kann 3 Erden-Jahre alt werden, ihre Königin etwa 9 Jahre (Aphaenogaster rudis), ein afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) etwa 70 Jahre und ein asiatischer Elefant (Elephas maximus) ca. 50-60 Jahre, ein Mensch kann derzeit in Abhängigkeit von den Lebensbedingungen und der Lebensweise zwischen 80 und 120 Jahre alt werden – die Veden sprechen von durchschnittlich 100 Erden-Jahren. Die Halbgötter, namentlich z.B. Brahma, werden 100 kosmische Jahre alt, wobei ein ganzer kosmischer Tag einem ganzen Erden-Jahr entspricht. Jetzt werden zwei Aspekte interessant:

1. Kann man die Lebenszeiten der unterschiedlichen Lebewesen miteinander in Beziehung setzen, insbesondere dann, wenn diese Lebewesen voneinander hierarchisch abhängig sind ?
2. Wie sieht es eigentlich mit unserer Lebenswartung in Abhängigkeit von unseren Lebensbedingungen und unserer Lebensweise aus ?

Zur 2. Fragestellung gibt es hinreichende Studien, die u.a. hier veröffentlicht sind. Hier fällt sofort auf, dass die Länder mit der höchsten Wirtschaftskraft (z.B. Deutschland) eine geringere Lebenserwartung aufweisen als die Länder, in denen man noch zu leben weiß (Lebensart, Lebensweise), wenngleich in unseren (deutschen) Augen das Lebensniveau (Lebensbedingungen) vergleichsweise etwas geringer erscheint (z.B. Norwegen, Schweden, Frankreich, Spanien und Italien). Dieses Thema soll hier nicht weiter kommentiert werden …

Die 1. Fragestellung sollte mir zur Erkenntnis dienen, ob meine eigene Ungeduld eventuell ein Produkt einer Sinnes- bzw. Verstandes-Täuschung ist. Wenn beispielsweise eine Ameise 3 Erden-Jahre lang lebt, wird sie im Vergleich zum Menschen 100/3 x schneller handeln müssen, um das Gleiche zu schaffen wie wir Menschen. Aus ihrer Sicht leben wir also auch 100/3 x länger als sie selbst. Wenn wir uns mit unseren Entscheidungen oder Handlungen 2-3 Tage lang Zeit lassen, so empfindet eine Ameise das vergleichsweise 100/3 x (2-3) Ameisen-Tage lang als unakzeptable Pause, d.h. ca. 67-100 Ameisen-Tage. Und wenn sich nun aus irgend welchen Gründen ein Wesen der höheren Welten, das uns Menschen z.V. steht, etwas Zeit (seiner Zeitrechnung) nehmen muss, so empfindet dieses Wesen das kaum als tragisch, wir Menschen hingegen schon …

Mir sind diese Relationen erstmals bei der Versorgung unserer Hunde aufgefallen, die ungeduldig zur etwa gleichen Zeit ihr Futter und ihren Auslauf erwarten. Eine Bulldogge wird z.B. 8-9 Erden-Jahre alt (Relation zum Menschen 100/8,5) und ein Boston Terrier etwa 13-16 Jahre (Relation 100/14,5) – Was die Hunde also betrifft, so entsprechen eine 1/4 Stunde Zeitverzug bei der Fütterung oder beim „Gassi-Gehen“ im Hundeleben schon einer Verzögerung von 2,9 bis 1,7 Hunde-Stunden. Und nun kann ich mir selber die Frage beantworten, was meine eigene Ungeduld im kosmischen Maßstab wirklich wert ist, insbesondere im Hinblick auf die Unsterblichkeit eines jeden Lebewesens (Seele) und die Zeitweiligkeit ihrer (biologischen) Verkörperung – an dieser Fragestellung lasse ich Sie jetzt gerne teilhaben …