Gedanken zum Thema „Vegetarische Ernährung“

Das Thema „Vegetarische Ernährung“ ist unter anderem in der sogenannten „alternativen“ Heilkunde, bei zuweilen militanten Tierschützern, bei selbsternannten „Öko’s“ und anderen Menschen, die glauben die Welt retten zu müssen, in aller Munde. Die klassische westliche Medizin und ohnehin die Nahrungsmittelindustrie verweist hingegen auf gewisse Nahrungsdefizite, die die menschliche Gesundheit auf Dauer beeinträchtigen können. Und schaut man sich noch die Naturvölker an, die schon seit Urzeiten Beutetiere erlegen und verzehren, so sind die diesbezüglichen Irritationen perfekt …

Die Wahrheit hat offensichtlich viele Gesichter – jedoch ist es immer die ganz eigene Wahrheit, die sich aus den individuellen Lebenserfahrungen und -konzepten zusammensetzt. Wenn man seinen Blick auf gewisse Dinge zu sehr fokussiert, entgehen einem größere Zusammenhänge bzw. der Kontext, in dem diese speziellen Dinge wirklich stehen. Ich persönlich komme lange mit einer vegetarischen Ernährung gut zurecht, spüre zuweilen aber auch einmal einen größeren Appetit auf etwas Fleisch oder Wurst. Und wenn ich diesen dann in einer einzigen Mahlzeit gestillt habe, „ist die Welt wieder in Ordnung“. Das kann z.B. auch nach einer Blutspende sein, wobei der Fleischkonsum nicht mit einem Abbau des HB-Spiegels zusammenhängen muss, aber es geht mir dann wirklich wieder besser. Ein Eisenmangel lässt sich übrigens gut über den Verzehr von Roten Beeten und Spinat sowie über Schüßlersalze (Nr. 3 – Ferrum Phosphoricum) auffüllen …

Der eigentliche Grund meiner hiesigen Betrachtungen ist allerdings ein anderer, nämlich das Hinterfragen einer vegetarischen Ernährungsweise aus energetischer und aus spiritueller Sicht, wobei ich voraussetze, dass der geneigte Leser bereits auseinanderhalten kann, dass wir selber nicht unser Körper und unser Geist sind, sondern uns diese für unser irdisches Dasein zur Nutzung z.V. stehen – wir selber sind rein spirituelle Wesen (Seelen):

Sowohl unsere menschliche Verkörperung als auch unser Geist sind also bekanntlich materielle Energien in verschiedenen Zuständen und Formen, deren Strukturen je nach Art des Lebewesens gewissermaßen festliegen (Rupert Sheldrake – „Morphogenetische Felder“). Diese miteinander relativ fest verbundenen Felder als in sich geschlossene Systeme stehen in Interaktion mit zahlreichen externen energetischen Feldern und Strömen, d.h. es findet ein ständiger Energieaustausch statt.

In einem ausgewogenen (harmonischen) Energieaustausch gibt es Energieab- und zuflüsse, die sich wiederum in verschiedenen Zuständen und Formen zeigen können. Die menschliche Ernährung betreffend, lässt sich also ein Energiedefizit über die Aufnahme verschiedenster verwertbarer Lebensmittel wieder auffüllen. Unabhängig von persönlichen Gewohnheiten und Vorlieben sowie von der Funktionsfähigkeit des gesamten Stoffwechselsystems spielt die Qualität der Lebensmittel schon eine sehr bedeutende Rolle, und hiermit seien erst einmal nicht die Unterschiede zwischen Produkten aus einer intensiven bzw. industriellen und einer tatsächlich extensiven bzw. voll ökologischen Land- und Viehwirtschaft gemeint – hiermit sei gemeint, welcher Gesamtaufwand hinter der ausschließlichen Erzeugung (nicht Vermarktung) der Lebensmittel steht …

Um es einmal deutlicher auszusprechen: Wenn eine Pflanze aus dem Boden Wasser und Mineralien sowie über dem Boden Luft und Licht aufnimmt, um zu wachsen, und wenn diese Pflanze dann von uns Menschen verzehrt wird, ist die Stoffwechselkette weitaus kürzer als wenn erst ein Tier eine Pflanze für den eigenen Stoffwechsel frisst und wir dann wieder das Tier verzehren, um an die von der Pflanze aufgenommenen Mineralien und das Licht für unseren eigenen Stoffwechsel heranzukommen. Der Stoffwechselprozess bei vegetarischer (pflanzlicher) Ernährung ist weitaus effektiver als bei der Verstoffwechselung von Fleisch. Gleichermaßen effektiver ist die Produktion von Pflanzenprodukten als die von tierischen Produkten. Im Fazit ist festzustellen, dass eine überwiegend vegetarische Ernährung sowohl für unseren eigenen Stoffwechsel als auch für unsere Wirtschaft von großem Vorteil ist.

Betrachten wir nun einmal die vegetarische Ernährung aus spiritueller Sicht: Von den meisten Vegetariern wird als Argument in die Waagschale geworfen, dass sie eine intensive Tierproduktion nicht mit unterstützen wollen und ihnen überhaupt das Töten von Tieren zuwider ist. Sicherlich – eine intensive bzw. industrialisierte Viehwirtschaft ist verabscheuungswürdig, wenn man die Tiere als Lebewesen mit eigenen Gefühlen usw. betrachtet. Ebenso verabscheuungswürdig waren die Konzentrationslager diverser Diktaturen in Europa, Russland, Asien, Südamerika und die der USA. Der Schöpfer selbst (Gott bzw. „Krishna“) hat hier dennoch nicht eingegriffen, und damit stellt sich eine grundlegende Frage zum christlichen Gebot „Du sollst nicht töten“, das auch in vielen anderen Religionen wiederzufinden ist …

Es stellt sich beispielsweise die Frage, warum im Islam und im Judentum der Verzehr von Schweinefleisch geächtet ist, der von Rindfleisch jedoch nicht. Es stellt sich die Frage, warum hingegen in Indien die Kühe als heilig gelten und deren Tötung undenkbar ist. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, warum Völker mit einer uralten Kultur und Traditionen, wie z.B. alle indogenen Stämme, Tiere opfern und Fleisch verzehren ?

Genau hierzu fand ich beim Studium der uralten vedischen Überlieferungen eine ganz klare Aussage, nämlich dass das Überleben mit einer materiellen Verkörperung in einem materiellen Universum ohne das Vernichten einer anderen Verkörperung (Tier und Pflanze) generell nicht möglich ist, und dass man immer bedenken soll, dass das Töten einer Verkörperung nicht der Vernichtung des eigentlichen Lebewesens (der Seele) gleichkommt, denn das Lebewesen selbst (Seele) ist rein spirituell, immer individuell und auch unsterblich. Genau dieser Umstand wird von den meisten Menschen – auch den Vegetariern und Veganern – gänzlich übersehen. Letztlich ist es der Schöpfer (Gott bzw. „Krishna“) selbst, der entscheidet, wann und wie ein Lebewesen seine derzeitige Verkörperung aufgibt, auch wenn wir Menschen glauben, die Dinge selber verantworten zu können – das ist ein großer Trugschluss:

„Ein Gottgeweihter muß seine vorgeschriebenen Pflichten, die glorreich sind, ohne materielles Gewinnstreben ausführen. Ohne unnötige Gewalt soll man regelmäßig seine hingebungsvollen Tätigkeiten verrichten.“ (Srimad Bhagavatam, 3. Canto, 29. Kapitel, 15. Vers)

„Ein Gottgeweihter soll regelmäßig Meine Statuen im Tempel sehen, Meine Lotosfüße berühren und Mir Dinge zur Verehrung und Gebete dar­bringen. Er soll im Geiste der Entsagung sehen, aus der Sicht der Erschei­nungsweise der Tugend, und jedes Lebewesen als spirituell betrachten.“ (Srimad Bhagavatam, 3. Canto, 29. Kapitel, 16. Vers)

„Sri Vishnu, die Höchste Persönlichkeit Gottes, der der Genießer aller Opfer ist, ist der Zeitfaktor und der Meister aller Meister. Er geht in das Herz eines jeden ein; Er ist die Stütze eines jeden, und Er sorgt dafür, daß jedes Wesen von einem anderen vernichtet wird.“ (Srimad Bhagavatam, 3. Canto, 29. Kapitel, 38. Vers)

Abschließend sei einmal darauf verwiesen, dass der Mensch in seiner Verkörperung und seiner (beschränkten) Macht nicht das höchste Lebewesen im Universum ist. Wie seine feinstoffliche Verkörperung bereits zu „Lebzeiten“ zum Nahrungsspender anderer feinstofflicher Lebewesen wird, beschreibt folgender außergewöhnliche Beitrag:

Der Mensch in der kosmischen Nahrungskette